Kolumne – Mai 2020
Sie fragen, der Zweckverband antwortet.
Im vergangenen Monat berichtete der Zweckverband bereits über den ersten Gartennützling, den Maulwurf. Mit seinen Erdhügel gehört er zu den auffälligen Nützlingen im Garten, während die Anwesenheit der meisten anderen Nützlinge meist unbemerkt bleibt.
Hierzu gehören beispielsweise Marienkäfern und ihre Larven. Erwachsene Marienkäfer sind als Glückssymbol berühmt, der bekannteste heimische Vertreter ist der Siebenpunkt-Marienkäfer mit seinen sieben schwarzen Punkten auf roten Flügeldecken. Allerdings gibt es in Deutschland rund 70 weitere Marienkäfer-Arten, beispielsweise mit weißen Punkten auf orangenen Flügeldecken oder schwarzen Punkten auf gelben Flügeldecken. Entsprechend sehen auch die Larven der verschiedenen Marienkäfer-Arten unterschiedlich aus. Eines haben sie aber fast alle gemeinsam: einen Bärenhunger auf Blattläuse.
Eine Larve des Siebenpunkt-Marienkäfers frisst bis zur Verpuppung zwischen 400 und 600 Blattläuse und jeder ausgewachsene Siebenpunkt-Marienkäfer zwischen 100 und 150 Blattläuse pro Tag. Getoppt wird dieses nochmal um ein 5-faches von dem Harlekin-Marienkäfer, eine Marienkäfer-Art aus Asien. Daher wurde der Harlekin-Marienkäfer seit den 80er Jahren im großen Stil zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Aufgrund seines großen Appetits und seiner hohen Vermehrungsrate ist er jedoch konkurrenzstärker als die heimischen Marienkäfer-Arten und heutzutage vielerorts sogar häufiger. Daher sollte bei dem Kauf von Marienkäfer-Larven darauf geachtet werden, dass es sich hierbei um heimische Arten handelt.
Möchte man lieber der Natur ihren Lauf lassen, kann man Marienkäfer aber auch auf natürliche Weise fördern. Hierzu bedarf es nicht viel: Marienkäfer brauchen für den Winter ein Quartier, beispielsweise der klassische Laubhaufen, altes Holz, Hohlräume oder Insektennistkästen und jede Menge Blattläuse. Ein Nistkasten speziell für Marienkäfer wird nicht benötigt, da Marienkäfer meist ihre Eier direkt auf Blättern ablegen und auch die Larven und Puppen auf den Pflanzen leben.
Mehr zum Thema „Naturnahe Gärten“ können Sie auf der Seite des Zweckverbands unter www.wuennenberg-bueren.de nachlesen.
Sie haben eine andere Frage? Schicken Sie sie einfach an erholungsgebiet@wuennenberg-bueren.de.