Kolumne – April 2020
Sie fragen, der Zweckverband antwortet.
Das Interesse an der naturnahen Gartengestaltung nimmt zu und viele Hobby-Gärtner bemühen sich, ein Paradies für Mensch und Tier zu schaffen. Werden solche Bemühungen zunichte gemacht, ist die Enttäuschung groß. Somit stehen Maulwurf und Wühlmaus schnell auf der Liste der unerwünschten Gartenbewohner. Aber kann man Maulwurf und Wühlmaus in „einen Sack stecken“?
Nein, denn Maulwurf und Wühlmaus haben nicht viel gemeinsam, außer, dass beide Arten in der Erde graben. Während Wühlmäuse reine Vegetarier sind und sich gerne über Blumenzwiebeln und Gemüseknollen hermachen, fressen Maulwürfe Kleintiere und Insekten. Um genau zu sein, fressen Maulwürfe sogar das Gelege von Wühlmäusen. Wer also einen Maulwurf im Garten hat, braucht sich um Wühlmäuse keine Gedanken mehr zu machen. Aber auch andere „Schädlinge“ werden vom Maulwurf gefressen, wie beispielsweise Schnecken, Engerlinge und Schnakenlarven.
Weiterhin verbessern Maulwürfe mit ihrer fleißigen Graberei die Bodenqualität, da der Boden stärker belüftet wird. Eine Arbeit, die ansonsten der Hobby-Gärtner per Hand verrichten müsste. Und ein gut durchlüfteter Boden hat viele Vorteile: beispielsweise wird Wasser besser gespeichert, ohne das es Staunässe gibt, der hohe Sauerstoffgehalt fördert die Nährstoffproduktion durch Bodenorganismen und auch Wurzeln wachsen besser in locker luftigen Böden.
Auch von den Maulwurfshügeln kann ein Hobby-Gärtner profitieren. Denn Maulwürfe graben tiefe Gangsysteme und befördern so furchtbare Erde an die Oberfläche. Diese kann afür Blumen- und Gemüsebeete genutzt werden, um die Bodenqualität zu verbessern. Aber Achtung, Maulwürfe haben es gerne dunkel, daher sollte nur so viel Erde von dem Maulwurfshügel genommen werden, dass kein Licht in den Maulwurfsgang dringt.
Alles in allem sind Maulwürfe wahre Nützlinge im naturnahen Garten und verdienen somit den Titel „Tier des Jahres 2020“. Auch wenn Maulwürfe noch nicht zu den gefährdeten Arten gehören, leiden auch sie unter dem Verlust von Lebensraum. Trotzdem werden Maulwürfe nur selten geduldet. Es ist jedoch verboten, Maulwürfen nachzustellen, sie zu fangen oder gar zu töten. Also lehnen Sie sich zurück, genießen Sie Ihren Garten und lassen den Maulwurf für Sie graben.
Mehr zum Thema „Naturnahe Gärten“ können Sie auf der Seite des Zweckverbands unter www.wuennenberg-bueren.de nachlesen.
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