Die Echoortung von Fledermäusen, auch Ultraschallortung genannt, ist eine sichere Methode, in der Dunkelheit „zu sehen“. Auch wenn Fledermäuse Farben und sogar UV-Licht sehen können, ist die Echoortung wesentlich effektiver. Ähnlich wie Delfine, stößt auch die Fledermaus Ultraschallwellen aus, die von Objekten, wie beispielsweise Bäumen oder Insekten, reflektiert werden. Diese Reflexionen, auch Echos genannt, werden von der Fledermaus aufgenommen und im Gehirn zu einem Umgebungsbild zusammengesetzt. Die Zeitunterschiede der einzelnen Echos ermöglichen es, den Abstand zu Objekten zu errechnen, aber auch die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit, falls es sich um ein bewegendes Objekt handelt. Somit weiß die Fledermaus ganz genau, wo sich die Beute derzeitig befindet und in welche Richtung, beziehungsweise mit welcher Geschwindigkeit sie sich bewegt. Dies macht die Fledermaus zu einem perfekten Jäger.
Der Ruf
Die meisten Fledermausarten unterscheiden sich in der Anzahl und Frequenz von Ultraschallwellen, die sie aussenden. Eine Serie von Ultraschallwellen bezeichnet man als Ruf.
Die meisten Rufe von Fledermäusen sind für den Menschen nicht hörbar, daher bedarf es speziellen Geräten, sogenannten Fledermausdetektoren, um Fledermaus-Rufe hörbar zu machen. Mit Hilfe von Fledermausdetektoren können so auch viele Arten bestimmt werden.
Die Rufe unserer heimischen Fledermäuse finden Sie beispielsweise auf der Website des NABU.
Aussendung und Empfang von Ultraschallwellen
Die Ultraschallwellen werden im Kehlkopf von Fledermäusen erzeugt. Hierzu wird Luft zwischen zwei Membranen hindurchgepresst, die hierdurch in Schwingungen geraten. Je nach Anspannung der Muskeln können unterschiedliche Frequenzen erzeugt werden. Die Ultraschallwellen werden je nach Fledermaus-Art aus dem Mund oder aus der Nase ausgestoßen.
Empfangen werden die Echos mit den Ohren. Je nach Frequenz der Rufe sind auch die Ohren, beziehungsweise die Hörschnecken, unterschiedlich entwickelt.